Terrakotta – ein Hauch von Urlaub für Zuhause!

Terrakotta Vorschau

Terrakotta ist eins der ältesten Handwerksmaterialien. Mit ihnen haben Menschen schon vor Tausenden von Jahren sowohl Gebrauchsgegenstände als auch Kunst- und kultische Gegenstände geformt. Sowohl in Asien, in Afrika als auch bei uns in Europa. In Europa wurde vor allem im Römischen Reich, aber auch in Griechenland und auf Kreta die Kunst mit Terrakotta auf ein hohes Niveau entwickelt. Und immer in Zeiten, in denen man verstärkt auf die Antike zurückgriff, erfuhr auch Terrakotta eine Renaissance. So wurden auch im Berlin des 19. Jahrhunderts in die Fassaden Elemente aus Terrakotta eingearbeitet, wie z. B. das Fries am Roten Rathaus in Berlin. Heute ist Terrakotta ein Inbegriff des mediterranen Idylls und ein beliebtes Mittel, dem zu Hause etwas Urlaubsflair zu verleihen.

Terrakotta Galerie1

Was genau ist Terrakotta?

„Terra cotta“ oder „gebackene Erde“ – der Name besagt schon, was Terrakotta ist: reines Naturmaterial, meist mehr oder weniger eisenhaltiger Ton, der durch einmaliges Backen bzw. Brennen bei etwa 900 bis 1000 Grad Hitze seine Formbeständigkeit und Haltbarkeit erhält. Je nach mineralischer Zusammensetzung variiert die Farbe. Den unnachahmlichen warmen, rötlichen Farbton bekommt Terrakotta durch die Eisenhaltigkeit des Tons. Durch kalkhaltigen Ton entsteht eine gelblichere Farbe. Beim Brennen wird dem Ton sämtliches Wasser entzogen, das macht die Gegenstände haltbar gegen Temperaturunterschiede.

Bei Impruneta in Italien ist der Ton besonders reich an Aluminium, Kupfer und Eisen, wodurch die einzigartige rostorange Terrakottafärbung dieser Region entsteht. Durch noch etwas heißeres Brennen wird die Terrakotta von dort besonders frostfest. Beachten sollte man dabei jedoch trotzdem, dass im Winter draußen kein Wasser im Terrakotta-Gefäß stehen sollte. Das Gefrieren und wieder Auftauen könnte das Gefäß sprengen. Also im Zweifelsfall umdrehen, auf Holzleisten stellen, dann kann nichts passieren. Und noch ein Hinweis: Zumindest in Italien haben handgefertigte Gegenstände einen Stempel eingeprägt.

Terrakotta Galerie2

Gefäße

Ob im Garten, auf Terrasse und Balkon oder auch in der Wohnung, ein Gegenstand aus Terrakotta bringt sofort eine bestimmte Atmosphäre mit sich: Die warme und sehr ursprüngliche Farbe vermittelt Weichheit und Geborgenheit.

Das beginnt schon bei den mannigfaltig geformten Blumentöpfen und Übertöpfen in allen Größen, ob schlicht oder bauchig, mit Verzierung oder ohne. Eine Deko mit besonderer Note sind Amphoren, wie sie in der Antike zur Lagerung von Öl, Wasser oder Wein verwendet wurden. Von außen befeuchtet nahm das Material Wasser auf und kühlte durch die Verdunstung den Inhalt. Die kann nicht nur einer Terrasse, sondern auch der Wohnung südliches Flair verleihen. In der Wohnung sollte man sie jedoch nicht mit Wasser befüllen, da unglasiertes Terrakotta immer in geringem Maße wasserdurchlässig ist. Oder du verwendest einfach einen glasierten Untersetzer.

Skulpturen

Für einen schönen Blickfang an der Wand von Terrasse oder Balkon sorgen Windlichthalter aus Terrakottaoder ein Hängetopf aus einer alten südfranzösischen Terrakotta-Dachschindel. Ein reichhaltiges Feld für Entdeckerfreudige sind Terrakotta-Figuren, deren klassische Motive vom stilisierten toskanischen Pinienzapfen über den bärtigen Philosophen, die klassisch schöne Venus bis zur Ruhe und Gelassenheit ausstrahlenden Buddha-Figur reichen. Ikonisch, zauberhaft und gute Laune verbreitend ist eins von den Engelchen, mit denen schon Leonardo da Vinci – in seinen Bildern – gerne spielte.

Fliesen aus Terrakotta

Nochmal eine ganz andere Dimension ist es, den Boden auf der Terrasse oder gar in der Wohnung mit Terrakotta-Fliesen zu belegen. Der Terrakotta-Boden trägt nicht zuletzt ob seiner heimeligen Farbe zum Charme von alten toskanischen Häusern viel bei. Wenn die Fliesen handgefertigt sind, ist jede einzigartig und sie ergeben ein unverwechselbares Ganzes. Ein Augenschmaus! Terrakottaböden sind ursprünglich, bodenständig und doch etwas ganz Besonderes. Nachhaltig sind sie obendrein.

Brunnen

Auch Brunnen aus Terrakotta gibt es in allen möglichen Formen zu kaufen, vom dekorativen Wandbrunnen bis zu schlicht, aber elegant geformten Design-Objekten. Aber wer Spaß am Basteln hat und ein bisschen handwerkliches Geschick dazu, kann sich sogar einen Brunnen für den Garten selber bauen: Man muss nur in ein schönes Terrakotta-Gefäß, z.B. eine Amphore, von hinten an versteckter Stelle vorsichtig ein Loch bohren, durch das Loch einen Schlauch einführen und mit Dichtungsmasse abdichten. Wenn das Gefäß liegen und das Wasser seitlich rauslaufen soll, dann muss das Loch entsprechend seitlich gebohrt werden. Wem das zu heikel ist, kann sich den Amphorenbrunnen auch kaufen.

Du kannst oder willst den Brunnen nicht direkt an den Wasserhahn anschließen? Kein Problem. Im Gartencenter gibt es als Wasserreservoir für den Unterbau Behälter mit Deckel und kleiner Umwälzpumpe, die über den Schlauch das Wasser in die Amphore pumpt. Wenn du dann auf dem Deckel um die Amphore  herum z. B. mit Steinen und Pflanzen ein Becken gestaltest, ist der Brunnen fertig.

Wofür auch immer du dich entscheidest, Terrakotta bringt auf seine uralte und einfache Art etwas Wohltuendes mit.



LETZTES UPDATE: 2.Juli 2021 von
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