Tapeten berechnen leicht gemacht!

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Die richtigen Tapeten machen einen Raum erst so richtig gemütlich und bringen einen ganz eigenen Stil in den Raum. Sie versprühen Farbe, Ruhe oder auch Eleganz, sodass du mit einer neuen Tapete den Stil des Raumes vollkommen verändern kannst.

Möchtest du das Tapezieren selbst in die Hand nehmen, stehst du jedoch vor einigen Herausforderungen. Denn spätestens, wenn du dir Raum näher betrachtest, könnte die Frage aufkommen: „Wie viele Rollen Tapeten brauche ich eigentlich für dieses Zimmer?“

Tapeten berechnen – so geht’s am besten

Grundsätzlich solltest du bei deinem Tapetenkauf lieber ein paar Rollen zu viel kaufen als zu wenig. Die meisten Baumärkte nehmen original verpackte, unbeschädigte Ware einfach wieder zurück. Auch bei deinem Onlinehandel des Vertrauens kannst du anfragen, ob das möglich ist. Auch wenn die Rollen nicht zurückgeben kannst oder du die Versandkosten für die Retoure übernehmen musst, bist du mit ein paar Rollen mehr auf der sicheren Seite. Frag in dem Geschäft deiner Wahl einfach mal nach.

vor dem Tapezieren Tapeten berechnen

Tapeten berechnen bei geraden Wänden

Am einfachsten kannst du die Tapetenmenge berechnen, wenn die Wände des Raumes gleichmäßig gerade und ohne Schrägen sind.
Drei Faktoren müssen berücksichtigt werden, um die richtige Menge Tapeten zu berechnen:

  • der Verschnitt
  • die Art der Tapete
  • die Raummaße

Der Verschnitt

Eine Rolle Tapete wird nie exakt für eine bestimmte Menge Bahnen an deiner Wand reichen, denn du schneidest jede Bahn mit einem Überschuss zu. So kannst du sicher sein, dass auch Unebenheiten oder eine schiefe Decke keinen Einfluss auf deine gezogene Bahn haben. In der Regel hast du daher pro Bahn einen Verschnitt von circa 10 cm bis 15 cm, den du zur Bahnlänge dazu rechnen musst.

Die Art der Tapete

Je nach der Art der Tapete brauchst du mehr oder weniger Bahnen für deine tapezierte Wand. Denn Tapeten gibt es in farbigen Flächen, aber auch als Mustertapeten. Diese  Mustertapeten müssen im Rapport geklebt werden. Das bedeutet, dass du die Bahnen nicht wahllos nebeneinander anordnen kannst, sondern genau auf die Markierungen in der Tapete achten musst. Wie du das Muster anbringst, ist auf jeder Rolle genau erklärt. Damit das Muster passt und sauber aussieht, wirst du bei diesen Tapeten einen dementsprechend höheren Verschnitt haben. Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du pro Bahn eine halbe Länge des Musters nach oben dazu rechnen und den normalen Verschnitt nach unten.

Kleiner Tipp: Achte darauf, dass Du Rollen mit der gleichen Produktionsnummer kaufst. Bei unterschiedlichen Produktionsnummern kann es passieren, dass Farbe oder sogar Muster bei den gleichen Tapeten leicht voneinander abweichen.

Die Raum- oder Wandmaße

Um die Menge der benötigten Tapete zu berechnen, bleibt als letzter Faktor die Maße der Wand oder Wände, die tapeziert werden sollen. Dafür benötigst du die Höhe und die Breite jeder Wand. Achte darauf, wirklich an jedem Ende der Wand zu messen und jeden Vorsprung zu berücksichtigen. Denn die meisten Wände verlaufen vor allem in alten Wohnung (meist nur leicht) schräg. Berechnest du an diesen Wänden sehr knapp, fehlen im schlimmsten Fall am Ende ein paar Zentimeter deiner Tapete. Um Tapeten zu berechnen, benötigst du die korrekten Maße. Bei der Decke und einfachen Wänden ist das leicht. Hier multiplizierst du einfach die Deckenlänge mit der Deckenbreite.

mit Maßband Tapeten berechen

Die Tapetenrollen berechnen

Tapeten berechnen für rechteckige Wände und Decken

Die Berechnung für rechteckige Flächen ist ziemlich einfach, sodass du sie einfach selbst mit Hilfe eines Taschensrechners machen kannst. Alternativ kannst du auch in einen der zahlreichen Tapetenrollenrechner deine Daten eingeben. Der Rechner spuckt dir dann ebenfalls die richtige Menge der Rollen aus, die du kaufen solltest.

Für die Berechnung brauchst du die Rollenlänge und Rollenbreite deiner Wunschtapete. Jetzt teilst du die Breite der Wand durch die Rollenbreite der Tapete. Damit errechnest du die Anzahl deiner benötigten Tapetenbahnen.

Wir nehmen folgende Maße an:

      • Wandbreite: 4,00 Meter
      • Wandlänge: 2,70 Meter
      • Rollenbreite: 0,53 Meter
      • Rollenlänge: 10,05 Meter

Beispielrechnung für die Anzahl der Bahnen: 

4,00 Meter Wandbreite : 0,53 Meter Rollenbreite = 7,54 Bahnen. Da wir natürlich aufrunden, benötigst du 8 Bahnen.

Nun musst du noch berechnen, wie viele Bahnen du pro Rolle schneiden kannst. Dafür rechnest du die Länge pro Rolle durch die Länge deiner Wand. Ist deine Wand schief, nimmst du dafür die längste Seite. Wichtig ist nun noch der Verschnitt von 10 bis 15 Zentimetern. Wir rechnen also:

Beispielrechnung, wie viele Bahnen pro Rolle geschnitten werden können:

10,05 Meter Rollenlänge: 2,70 Meter Wandlänge = 3,72 Bahnen

Hier runden wir ab. So ist auch noch genügend Verschnitt übrig.

Im letzten Schritt bringen wir nur noch die beiden Bahnenwerte zusammen. So erhalten wir die Menge der Rollen, die wir bestellen müssen.

8 benötigte Bahnen: 3 Bahnen pro Rolle = 2,66 Rollen. Hier runden wir wieder auf. Für 8 Bahnen benötigen wir dementsprechend 3 Rollen der Tapete.

für einen ganzen Raum die Tapeten berechnen

Für das Tapezieren des gesamten Raums kannst du ähnlich vorgehen. Da du bereits weißt, wie viele Bahnen du pro Rolle benötigst, musst du für alle anderen Wände nur noch berechnen, wie viele Bahnen die Wandbreite ergeben (Berechnung 1). Mit diesen beiden Werten kannst du nun ganz einfach wieder den Bedarf ausrechnen. Die Summe aller benötigter Bahnen ist nun die Menge der Tapetenrollen, die du einkaufen solltest.

Tapeten berechnen bei Dachschrägen

Auch wenn Dachschrägen zunächst schwierig klingen, ist die Berechnung die gleiche wie beigeraden Wänden. Je nachdem, ob die darunter liegende Wand ebenfalls tapeziert werden soll, besteht die Gesamtfläche aus der Wand + Dachschräge oder eben nur aus der Fläche der Dachschräge.

Bei Dachschrägen rechnest du ähnlich wie bei geraden Wänden. Du musst hier nur in zwei Werte unterteilen, und zwar einmal vom Boden bis zum Beginn der Schräge und vom Beginn der Schräge bis ganz nach oben. Sind zwei gegenüberliegende gleiche Schrägen vorhanden, nimmst du den Wert doppelt. Gehe auch hier wie in der Berechnung gezeigt vor.

Berechnung von Vorsprüngen

Besonders tricky sind kleine Vorsprünge und schräge Wände. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, wenn du deine Tapeten berechnen möchtest. An diesen Stellen gehst du Schritt für Schritt vor und berechnest zunächst die rechteckige Fläche. Für Höhenunterschiede und kleine Vorsprünge musst du jede Bahn einzeln ausmessen.

Hilfreich ist eine kleine Skizze der Wand mit all seinen Vorsprüngen und Maßen. Hast du viele kleine Winkel in deinem Raum, plane genügend Puffer ein. Denn vor allem Tapeten, die eingeschnitten werden müssen, reißen auch mal oder verziehen sich. Hast du dann ein paar Bahnen als Reserve eingerechnet, sind auch Fehler kein Weltuntergang.

Du siehst, die Menge der Tapetenrollen zu berechnen, wirkt komplizierter als es ist. Also ran an den Rechner – dein Raum braucht ein neues Gewand!



LETZTES UPDATE: 26.Januar 2021 von