Was ist los bei MADE – Made.com pleite?

made.com pleite Symbolbild
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Was ist los beim britischen Online-Möbelhändler made.com? Die Webseite ist zwar noch erreichbar, jedoch mit der Notiz versehen, made.com nähme derzeit keine neuen Bestellungen entgegen. Ist made.com pleite? Wir haben nachgeforscht.

Ist made.com pleite?

Nach einem turbulenten Jahr steht made.com Berichten des Telegraph zufolge kurz vor dem Kollaps. Nach einem starken Pandemiejahr 2020 ging das Unternehmen 2021 in London an die Börse. Die erwartete Marktkapitalisierung belief sich damals auf 1 Milliarde Pfund. Mit lediglich 775 Millionen Pfund blieb das Unternehmen hinter den Erwartungen zurück. Nicht ein mal 1,5 Jahre später ist der notierte Wert des Unternehmens von 775 Millionen auf 30 Millionen gesunken. Ein Rückgang um 96 Prozent.

Börse setzt Handel mit made.com-Aktien aus

Die Suche des strauchelnden Unternehmens nach Investoren bzw. einem Käufer verlief erfolglos. Nach der Verlautbarung, dass Gespräche mit einem potenziellen Käufer ergebnislos abgebrochen wurden, wurde der Handel mit Aktien des Unternehmens ab dem 1. November 2022 ausgesetzt, um Gläubiger zu schützen.

Dafür ist Made.com bekannt

Das Unternehmen wurde 2010 von Ning Li und Brent Lee zusammen mit Julian Callède und Chloe Macintosh gegründet. Ende letzten Jahres waren noch ca. 700 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig. Made.com steht vor allem für einen kurzen Weg vom Design zum Endprodukt und seine enge Partnerschaft zu unabhängigen Designern, die die Möbel für das Unternehmen entwarfen. Besonders ist auch seine Herangehensweise, Produktionsentscheidungen teils nach Crowd-Sourcing-Kampagnen und Kundenumfragen zu treffen. Mit seinem Credo, gute und hochwertige Designs zu erschwinglichen Preisen anzubieten, begeisterte das Unternehmen eine online- und interieur-affine Kundschaft.

made.com pleite: Gründe für die finanzielle Schieflage

Die Gründe für Verfall sind mannigfaltig. Verzögerungen in den Lieferketten führten im letzten Jahr zu langen Lieferzeiten, Engpässen und mutmaßlich Kundenunzufriedenheit. Ein schwaches wirtschaftliches Klima infolge höherer Lebenskosten als noch 2021 ließ die Anzahl an Bestellungen stark zurückgehen. Nicht zuletzt dürften auch die stark gestiegenen Produktionskosten dazu beigetragen haben, dass das Unternehmen Verluste einfuhr und mehrmals Gewinnwarnungen veröffentlichen musste. Auch personell musste sich das Unternehmen umstellen: Sein CEO Phillipe Chainieux trat aus persönlichen Gründen Anfang des Jahres zurück. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es unwahrscheinlich, dass wir je wieder bei MADE shoppen werden können.

 

Quellen und weiterführende Artikel: telegraph.co.uk, yahoo.com



LETZTES UPDATE: 1.November 2022 von
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