Kinozimmer einrichten – es lebe das Heimkino

Kinozimmer Vorschau

Das eigene Kinozimmer: Was noch vor 20 Jahren nach außergewöhnlicher Raumnutzung für Reiche klang, ist immer weniger eine exotische Idee. Kinos sind pandemiebedingt geschlossen und wir erleben einen Siegeszug der Streamingdienste. Die Qualität der Wiedergabe erreicht höchste Standards. Die großen Filmstudios haben sich längst auf den neuen Trend eingestellt. Teilweise kannst du aktuelle und neue Blockbuster direkt in dein Kinozimmer holen. Geräte und technische Ausstattung erhältst du für bezahlbare Preise. Mit etwas Vorwissen, wird dein Privatkino einem normalen Kino in nichts nachstehen. Einzig das Rascheln und Tuscheln des Publikums entfällt.

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Aus welchem Raum wird ein gutes Kinozimmer?

Als erste Frage beantwortest du, in welchem Raum dein Kinozimmer entstehen soll. Im Prinzip kannst du jedes Zimmer ab etwa zwölf Quadratmeter Fläche wählen. Mit zunehmender Größe des Raums kann die Projektionsfläche wachsen. Der Kinoeffekt wird besser. Grenzt das Zimmer an belebte und laute Nebenräume, brauchst du eine Schalldämmung. Auch neben Kinder- und Schlafzimmern macht das Sinn, wenn du dein Kinozimmer abends nutzen willst. Ein Raum mit Durchgang eignet sich nicht. Wenn du an Dachboden oder Keller denkst, prüfe vorher die Heizsituation. Quadratische Räume sind akustisch ungeeignet. Das gilt auch für ein exaktes Breiten- und Längenverhältnis von eins zu zwei. Passe auf, dass deine dedizierte Kinowand nicht von Türen oder Bildern unterbrochen wird.

Gut gesessen ist gut geguckt

Sitzen ist neben dem Schauen das Wichtigste in deinem Kinozimmer. Frage dich also, wer und wie viele Leute das Heimkino benutzen. Für jeden sollten gleichwertig bequeme Sitze vorhanden sein. Wenn das Platzangebot limitiert ist, arbeite mit flexiblen Elementen, wie beispielsweise Beinhocker und Ausziehsofas mit Klappfunktion. Denke daran, dass jeder auch während der Vorführung gut aufstehen kann. Getränke- und Toilettengänge sind wichtiger Kinosport. Wenn du Gäste empfangen möchtest, um beispielsweise Sport gemeinsam zu verfolgen, brauchst du eine Möglichkeit deine Sitzmöglichkeiten flexibel aufzustocken. Aus Beistellhockern und Klappbänken schaffst du dir deine eigene Loge. Da Kino ohne Getränk und Snacks kaum denkbar ist, achte auf ausreichend Abstellmöglichkeiten. Statt Beistelltischchen, lassen sich an Sitzmöbeln auch platzsparende Halter montieren.

Beamer oder TV-Gerät im Kinozimmer?

Die erste Technikentscheidung ist die zwischen Fernseher oder Beamer. Ab 58 Zoll Bildschirmdiagonale, knapp 1,50 Meter, eignen sich TV-Geräte. Bis zu 65 Zoll sind die Geräte noch erschwinglich. Sind die räumlichen Gegebenheiten vorhanden, bekommst du bei Beamern erfahrungsgemäß mehr „bang for the buck“. Wenn die durchschnittliche Entfernung zwischen Sitz und Projektion drei Meter überschreitet, empfiehlt sich ein Beamer ohnehin. Die technische Ausstattung des Geräts folgt deinen Sehgewohnheiten und Wünschen. Internetfähig heißt, dass du wie mit dem Computer oder Smartphone browsen kannst. Freies TV lässt sich online, via Antenne oder Decoder einspeisen. Für Bezahlfernsehen brauchst du oft ein Zusatzgerät oder eine Online-Freischaltung. Als Auflösung für einen Beamer solltest du 16:9 und mindestens 1920×1080 Pixel wählen.

Die schwierige Soundfrage

Die Bordlautsprecher an Beamern und in TV-Geräten genügen für ein Kinozimmer meist nicht. Externe Soundsysteme für dein Heimkino gibt es jedoch wie Sand am Meer. Dein Budget und die Priorität, die der Ton für dich genießt, entscheiden. Oft stellen dich die Bässe bei der Wiedergabe vor Probleme. Zu laut, zu leise und verzerrt sind typische Phänomene. Wenn du das mit einem Subwoofer regeln möchtest, probiere es aus. Stelle das Gerät auf einen Möbelrollbrett, einen Pflanzenrollwagen oder ein Skateboard. Starte basslastige Musik. Lade zwei oder drei Mittester ein und suche nach der idealen Position. Ohne Subwoofer machst du das Gleiche, in dem du deine Lautsprecher ausrichtest. Relativ hochwertige und kleine Boxen mit Raumklang lassen sich in den vier Zimmerecken unter die Decke hängen.

Beleuchtung und Strom

Mit wenigen Kniffen machst du dein Kinozimmer auch für deine Augen komfortabel. Eher gedeckte und dunklere Farben vermeiden störende Reflektionen. Indirekte Beleuchtung wirkt auf diesen Grundtönen besser und gemütlicher. Generell ist eine leichte Beleuchtung während der Projektion empfehlenswert. Deine Augen bleiben entspannt und du kannst dich länger konzentrieren. Bei LEDs mit Lichteffekten musst du aufpassen, dass der Sehgenuss nicht gestört wird. Im Kinozimmer ist die Versorgung mit Strom wichtig. Du hast viele Stromabnehmer, die gesteuert werden müssen. Je leistungsfähiger und umfangreicher dein Kinozimmer ausgestattet wird, desto mehr Stromverbrauch entsteht. Es kann ratsam sein, mehrere Stromkreise anzulegen. Meide Mehrfachstecker bei besonders Wattstarken Geräten.

Fazit

Gehe Schritt für Schritt vor, wenn du dein Kinozimmer einrichtest. So machst du aus einer vermeintlich komplexen Aufgabe eine einfache. Setze dich mit der Familie oder den Mitbewohnern zusammen. Schreibt eine Wunschliste. Die vielfältige Auswahl an Technik ermöglicht dir dein perfektes persönliches Programmkino. Und wenn du vielleicht nicht gleich das gesamte Budget zur Verfügung hast, rüste nach. Gerade zusätzliche Sitzgelegenheiten und ein späterer Upgrade bei Sound und Ton ist kein Problem. Einziger Wermutstropfen: Wenn du Kinoperfektion erreichen willst, brauchst du eine Popcornmaschine. Die ist auch durch Pfanne mit Deckel nicht zu ersetzen.



LETZTES UPDATE: 7.März 2021 von
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