Diffuser – Corona-Schutz oder Hokuspokus?

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Ob ätherische Öle gegen Viren und Bakterien helfen, wenn sie mit einem Diffuser in der Raumluft verteilt werden, ist derzeit ein viel und kontrovers diskutiertes Thema. Was Diffusoren sind, wie sie funktionieren und wozu du sie einsetzen kannst, erfährst du im folgenden Ratgeber.

 

Was ist ein Diffuser?

 

Ein Diffuser ist ein relativ einfaches Gerät, mit dem Wasser oder ein Gemisch aus Wasser und Öl verdampft werden kann. Der Dampf verteilt sich als feiner Nebel im Raum. Ein Diffuser kann zur Befeuchtung der Raumluft eingesetzt werden. Die Diffusion ätherischer Öle bietet sich aber auch für Aromatherapien an. Ihre Wirkung gegen Viren wird in Pandemiezeiten intensiv besprochen.  Für die Verdampfung werden je nach Gerät meist zwei unterschiedliche Techniken eingesetzt. Die Wirkung ist im Prinzip immer gleich.

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Wie funktioniert ein Diffuser?

 

Ein sehr einfacher Diffuser ist eine Duftlampe. Bei einer Duftlampe wird ein Öl-Wasser-Gemisch durch ein Teelicht oder eine Kerze erhitzt. Durch die Hitze verdampfen das Wasser und das darin enthaltene Öl. Der feine Nebel verteilt sich im Raum. Effizienter sind Ultraschalldiffuser. Bei diesen Diffusoren wird Wasser zusammen mit einem ätherischen Öl in einen Wassertank gegeben. Durch Ultraschallwellen wird diese Mischung in Schwingungen versetzt. Dadurch lösen sich Wasser- und Öl-Moleküle, die sich als feiner Nebel in der Luft verteilen. Ein Diffuser dieser Art hat den Vorteil, dass das Wasser-Öl-Gemisch nicht erhitzt wird. Eine Schädigung des Öls durch Hitze, wie es bei einer Duftlampe oft der Fall ist, ist bei einem solchen Diffuser ausgeschlossen. Ein weiterer Vorteil ist, dass du die Intensität und die Dauer der Duftabgabe meist individuell einstellen kannst.

Wofür werden Diffuser eingesetzt?

 

Diese Geräte kannst du in deiner Wohnung für verschiedene Zwecke einsetzen. Beispielsweise, um die Raumluft zu befeuchten und für ein angenehmes Raumklima zu sorgen. Für unser Wohlbefinden ist die richtige Luftfeuchtigkeit sehr wichtig. Trockene Heizungsluft wird als unangenehm empfunden. Zudem trocknen unsere Schleimhäute bei einer zu geringen Luftfeuchtigkeit schnell aus. Dadurch steigt die Gefahr, dass du dich erkältest. Die relative Luftfeuchte sollte etwa 50 bis 60 % betragen. Ist das Raumklima sehr trocken, eignet sich ein solches Gerät jedoch nur bedingt. Wenn die Luftfeuchtigkeit wesentlich zu niedrig ist, benötigst du einen speziellen Luftbefeuchter.

Wenn du ein Wasser-Duftöl-Gemisch verwendest, kannst du in jedem Raum individuell und je nach Stimmung den passenden Duft verbreiten. In dieser Anwendung ist der Diffuser eine gute Alternative zu Aromakerzen, Räucherstäbchen und Duftkissen. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit des Diffusers ist die Aromatherapie. Durch die Verwendung verschiedener ätherischer Öle sollen nicht nur die Stimmung beeinflusst, sondern auch Krankheitssymptome gelindert werden. Bei beiden Anwendungen spielt die Qualität des verwendeten Öls eine wichtige Rolle.

 

Welche ätherischen Öle eignen sich für einen Diffuser?

 

Wenn du ein ätherisches Öl verwenden möchtest, solltest du darauf achten, dass es sich um ein hochwertiges und natürliches Öl handelt. Die Produktion eines synthetisch hergestellten Öls mit den gleichen Geruchseigenschaften ist verhältnismäßig einfach und günstiger als das natürliche. Ihm fehlen jedoch die positiven Wirkeigenschaften des natürlichen Öls, wie zum Beispiel eine antibakterielle Wirkung oder eine beruhigende Wirkung bei Husten oder Bronchitis. Oft enthalten diese Öle auch Substanzen, die allergische Reaktionen auslösen können. Hier gilt es aufzupassen. Es lohnt sich auf jeden Fall, ein paar Euro mehr für ein gutes Öl auszugeben.

Helfen ätherische Öle gegen Viren und Bakterien?

 

Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wird häufig die Frage aufgeworfen, ob ätherische Öle gegen Viren helfen. Bekannt und in zahlreichen Laborstudien nachgewiesen ist, dass ätherische Öle gegen Viren und Bakterien grundsätzlich helfen können. Sie sind ein Gemisch aus verschiedenen Stoffen, wie beispielsweise Alkohol, Terpenen und sekundäre Pflanzenstoffen. Pflanzen nutzen sie, um Insekten anzulocken, Schädlinge abzuwehren und für die Bekämpfung von Bakterien und Pilzen.

Ob ätherische Öle dem Menschen und im Alltag gegen Viren helfen können, ist noch nicht ausreichend erforscht. Einige Versuche im Labor deuten darauf hin, was jedoch noch keine Rückschlüsse über die Anwendung beim Menschen zulässt. Ob der Einsatz von Diffusion in dem Fall die richtige Anwendung wäre, ist ebenso ungeklärt. Selbst wenn ätherische Öle die Virenlast in Nase und Rachen reduzieren können, ist dennoch nicht gesichert, ob sie sich für die Reinigung der Aerosole in der Luft eignen. Keinesfalls können sie das Tragen von Masken ersetzen.

 

Fazit

 

Diffusoren sind vielfältig einsetzbar. Die Verbindung von Geruch und Stimmung ist unbestritten und wird seit Jahrhunderten genutzt. Gleiches gilt für die Luftfeuchtigkeit und unsere Gesundheit. Wichtig ist, beim Einsatz ätherischer Öle auf die Verwendung hochwertiger, reiner und natürlicher Öle zu achten. Dies gilt insbesondere, wenn du sie antibakteriell einsetzen willst. Ihre Wirkung mittels ätherischer Öle gegen Viren ist zumindest fraglich. Da ätherische Öle Nebenwirkungen haben können, informiere dich, welche Öle sich für dich eignen. Dies gilt vor allem für Allergiker.

Gerüche werden individuell sehr verschieden wahrgenommen und wecken die unterschiedlichsten Assoziationen. Achte deshalb, wenn es um dein reines Wohlbefinden geht, mehr auf die Eigenart deines Geruchssinns, denn auf die blumigen Emotionsbeschreibungen der Verpackungen des ätherischen Öls.



LETZTES UPDATE: 20.Januar 2021 von
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