Deckengestaltung – so nutzt du das unterschätzte Potential

DECKENGESTALTUNG Kopf hoch! Die schönsten Ideen für die Decke

Wir schmücken den Boden und die Wände. Die Decke hingegen fliegt meist über unserem Radar. Von schönen Deckenlampen einmal abgesehen, nehmen wir die Fläche über unseren Köpfen meist kaum wahr. Warum eigentlich? Schließlich ist die Decke der Himmel deiner vier Wände. So nutzt du das ungeahnte und vernachlässigte Potential der Deckengestaltung.

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Warum Deckengestaltung selten geworden ist

Zu Zeiten der Renaissance war die Decke das Tor zum Himmel. Entsprechend ihrer Bedeutsamkeit wurde sie gestaltet. Fresken aus dieser Zeit verzaubern noch heute Kunstaficionada auf der ganzen Welt. Selbst bei um die Jahrhundertwende des 20 Jahrhunderts gebauten Häusern galt Deckenschmuck in Form von Stuck eher als Norm denn als Ausnahme. Dass diese Art der Kunstfindigkeit generell weitestgehend aus der Architektur verschwunden ist, kann man bedauern – oder sich an neuen architektonischen Formen des Bauhaus, des Funktionalismus und Minimalismus erfreuen. Auffällig ist dennoch, dass, während wir beispielsweise Wände weiterhin mit Bildern und Böden mit Teppichen verzieren, die Decke kaum noch als Gestaltungsfläche wahrnehmen.

 

 

Ein Grund könnte die ästhetische Evolution sein: Die weiße Fläche steht hier für das Unbegrenzte. Weiß bietet unserer Wahrnehmung den geringsten Widerstand. Nicht umsonst gilt Weiß als die Farbe der Projektionsfläche. Wir blicken in sie hinein, bzw. durch sie hindurch und nicht auf sie drauf. Eine Offenheit nach oben hin ist auch aus architekturpsychologischer Sicht förderlich. Die suggerierte Weite ist förderlich für unser psychisches Wohlbefinden. Möglich ist aber auch, dass wir schlicht weniger Augenmerk auf künstlerische Gestaltung legen. Die Decke als die am schwierigsten zu erreichende Fläche wird also aus einem Effizienzgedanken heraus oder schlicht aus Faulheit als Gestaltungsfläche ignoriert. Auch wenn es gute Gründe gibt, die Decke frei von Wandgemälden zu lassen, kannst du durch aktive Deckengestaltung dennoch Effekte erzielen, die deine Wohnung noch strukturierter, individueller und sogar lichter erscheinen lässt.

Lichter mit Licht

Der beste Deckenschmuck ist Licht. Und damit meinen wir nicht Kronleuchter oder gar schwere Pendelleuchten, die von der Decke herabhängen. Nutze den Fortschritt der Bautechnik und das Wissen über optische Wahrnehmung und verstärke die nach oben öffnende Wirkung der schlichten, weißen Decke. Zum Beispiel mit Lichtfugen entlang der Wände, die den Eindruck erwecken, als wäre die Wand an dieser Stelle nach oben durchlässig.

Dank Deckengestaltung Räume strukturieren

Deckenverkleidungen können dir helfen, bestimmte Bereiche im Raum noch klarer voneinander zu trennen. Führe den Stil des abzugrenzen Bereichs einfach mittels einer Deckenverkleidung fort. Setze dafür auf das den Stil des Bereichs prägende Material bzw. die Farbe. Holz zu Holz, Fliesen zu Fliesen und Blau zu Blau. Ein Raumtrenner der anderen Art und eine großartige Möglichkeit kleine Wohnungen oder Häuser zu gestalten, die nur einen großen Raum haben.

Spieglein, Spieglein an der Decke

Auch herunterhängende Lampen können durch ihre Referenz auf die begrenzte Deckenhöhe hinweisen. Umgehen kannst du das mit Spiegellampen an der Decke. Sie sorgen für ein angenehm diffuses Licht und reflektieren besonders viel Licht. Die durch die Spiegelfläche entstehende Perspektivik suggeriert eine Verdopplung des Raumes nach oben hin.

 

Deckenbalken nicht verstecken

Für einen ganz besonderen Gemütlichkeitsbonus sorgen alte, rustikale Deckenbalken. Manchmal sind sie unter abgehängten Decken versteckt oder werden absichtlich verborgen. Schade drum, denn knorrige Balken haben einen urigen Charme, auf den du nicht verzichten solltest.

Deckengestaltung  – Der Decke Tiefe verleihen

Strukturierte Decken zum Beispiel durch hinterleuchtete, höhenversetzte Holzplättchen, verleihen der Decke eine Tiefenwirkung. Diese negiert die optische Begrenzung.

Noch besser gelingt das durch weiß belassene, dezente Stuckleisten an der Deckenfläche und eine leichte Innenwölbung am Übergang von Wand zu Decke. Sie schwächt die begrenzende Wirkung des 90 Grad Winkels ab. Wird hier zusätzlich mit Licht gearbeitet, entsteht eine lebendige und luftig wirkende Decke. Deckengestaltung vom Feinsten!



LETZTES UPDATE: 8.September 2021 von